Auch in diesem Jahr fand an der Gedenkstätte am jüdischen Friedhof in Nümbrecht anlässlich des 81. Jahrestages des Novemberpogroms von 1938 eine Gedenkveranstaltung statt, welche an die Opfer der Grausamkeiten der nationalsozialistischen Zeit, des Novemberpogroms, der Nürnberger Gesetze (1935), der Wannseekonferenz vom Januar 1942 und des Massenmordes in den Konzentrationslagern erinnert.
Die Inhalte wurden gemeinsam von der Gemeinde Nümbrecht, der Oberbergischen Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, dem Freundeskreisen Nümbrecht/Mateh Yehuda – Megilot und Wiehl/Jokneam gestaltet. Es gab verschiedene Redebeiträge, so unter anderem von Kreisdechant Pfarrer Christoph Bersch und Schülern des Geschichtsleistungskurses der Q1 des Hollenberg Gymnasiums (Jordi Koch, Patrick Possmayer, Dennis Przyklenk, Jonas Schumacher).
Kreisdechant Pfarrer Christoph Bersch machte in seiner Ansprache deutlich, dass man die Geschichte keinesfalls verfälschen, verdrängen oder verschweigen dürfe und die Bedeutung von Gedenkveranstaltungen anlässlich der aktuellen Ereignisse in Halle und Thüringen größer denn je sei.
In ihrem Beitrag „Die unheilvolle Macht der Sprache“ machten die Schüler unter Verweis auf aktuelle Trends des politisch-öffentlichen und vor allem medialen Sprachgebrauchs darauf aufmerksam, dass Räume für ideologisches Gedankengut geöffnet würden, die Teilen der Bevölkerung die Möglichkeit geben könnten, mit rechtsideologischem Gedankengut zu sympathisieren. Sie betonten daher, wie wichtig es sei, eine Erinnerungskultur aufrechtzuerhalten, die sich der Mechanismen von Aus- und Abgrenzung, von Hass und Hetze bewusst ist und sich zur Aufgabe gemacht hat, die Vergangenheit keinesfalls abzuschreiben oder den Nationalsozialismus gar zu verharmlosen. In diesem Kontext hoben sie ebenfalls hervor, dass eine Sensibilisierung für dieses Thema absolut notwendig sei, um falschen Fakten, Stereotypen, rassistischen Vorurteilen und vor allem Unwissen vorzubeugen. (Thomas Marx)