Interview mit der Unternehmerin Gitta Mettner, Inhaberin der Fleischerei Mettner
WfW: Frau Mettner Sie führen eines der wenigen verbliebenen handwerklichen Metzgereigeschäfte in der Region. Wie sind Sie überhaupt zu diesem Beruf gekommen?Mettner: Eigentlich durch Zufall. Mit 15 Jahren habe ich in der Metzgerei Digorsi in der Querstraße ein Praktikum angefangen und mit 16 die Lehre hier in dem Betrieb gemacht. Später wurde daraus die Metzgerei Wilden vor elf Jahren habe ich den Betrieb dann übernommen. Derzeit habe ich 2 Mitarbeiterinnen im Verkauf und einen in der Produktion.WfW: Was hat sich über die Zeit der letzten Generationen im Metzgereihandwerk verändert? Mettner: Es gibt immer weniger Metzgereien. Früher gab es in Waldbröl und Umgebung noch ein halbes Dutzend Metzgereien zu denen die Bauern aus den Dörfern ihr Vieh zum Schlachten führten. Da liefen die Tiere noch hier durch die Hochstraße. Auf Grund gesetzlicher Vorgaben ist eine Schlachterlaubnis vor Ort nicht mehr möglich. Heute gibt es kaum noch Metzgermeister aber auch Gesellen sind schwer zu finden.WfW: Woher kommt das Fleisch das Sie zu Wurstund Fleischwaren verarbeiten? Mettner: Aus zwei kleineren Schlachtbetrieben in der Umgebung zu denen die Landwirte ihre Schweine Rinder und Geflügel bringen. Nur die Schlachtung erfolgt außer Haus die komplette Fleischverarbeitung erfolgt hier vor Ort in der Querstraße. WfW: Was sind die Spezialitäten des Hauses? Mettner: Unsere eigenen Dosengerichte ohne Konservierungsstoffe die Wurst- und Schinken-Kreationen von denen wir uns regelmäßig neue einfallen lassen und unsere vielseitigen Produkte zum Grillen. WfW: Was ist der Unterschied zwischen Fleisch und Wurstwaren aus einer Metzgerei zu den Produkten die im Supermarkt angeboten werden? Mettner: Vor allem die Qualität. DasFleisch das wir verarbeiten stammt von Tieren die auf kleinen Bauernhöfen in der Region gelebt haben nicht aus industrieller Massenproduktion. Man muss ja nicht jeden Tag Fleisch essen aber die Qualität sollte stimmen. Ich finde es schön zu sehen dass auch junge Leute sich wieder mehr fürs Kochen mit guten Lebensmittteln interessieren und Fleisch bewusster gegessen wird. WfW: Was macht Ihnen an Ihrem Beruf besonders Spaß? Mettner: Eigentlich alles. Ich arbeite gerne im Verkauf mit der Kundschaft mag aber auch das Kochen fürs Catering und besonders die Wurstproduktion. Das einzige was mir keinen Spaß macht ist der Papierkram. (lacht)