Hans Gerd Steiniger für sein Wirken geehrt
Wenn jemandem ein Amt zugeschrieben wird, das es überhaupt nicht gibt, dann wird man hellhörig! Hans-Gerd Steiniger (79) ist seit eh und je Helzener „Bürgermeister“! „Frag doch mal den Hans-Gerd“ hieß es oft, wenn es um komplizierte administrative Hilfestellung ging, um Anträge für Stipendien, die Rente oder um die Suche nach einem Vereinsvorsitzenden. Alles erledigte der Helzener mit viel Empathie, selbstlos und fast immer erfolgreich. Für all diese Hilfeleistungen und sein besonderes ehrenamtliches Engagement für die Grube Silberhardt, wurde ihm am 15. Oktober 2019 die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Stellvertretend für den erkrankten Landrat Jochen Hagt, hatte Kreisdirektor Klaus Grootens diese Aufgabe im Gemeindehaus in Windeck-Öttershagen übernommen. Nicht zufällig waren beide, sowohl Alexandra Gauß, Bürgermeisterin von Windeck als auch der Waldbröler Bürgermeister Peter Koester unter den Gästen, denn Hans-Gerd Steiniger war sozusagen ein „Grenzgänger“. Als Bürger der Stadt Waldbröl erstreckte sich aber auch ein großer Teil seines Wirkens auf die benachbarte Gemeinde Windeck. So hob Grootens unter anderem die besonderen Verdienste Steinigers bei der Entstehung des heutigen Besucherbergwerks der „Grube Silberhardt“ in Windeck-Öttershagen hervor. Nicht nur mit körperlicher Arbeit, sondern auch mit der Abwicklung des Schriftverkehrs zur Material- und Geldmittelbeschaffung für den Bürger- und Verschönerungsverein Silberhardt, setzte sich Steiniger ein. Seine ehrenamtliche Arbeit fand eine Fortsetzung im 2002 gegründeten Förderverein zur Erhaltung der Bergbau- und Hüttentradition, dessen Vorsitzender er von 2016 bis 2017 war. Auch der 1,5 Kilometer lange Montanwanderweg geht auf sein Engagement zurück. Als einen Urbürger bezeichnete Reiner Barth seinen Dorfmitbewohner, der immer Lust hatte mehr zu machen als andere. Barth erinnerte sich, dass Steiniger als Lehrling häufig noch in seine alte Dorfschule nach Wehn kam und dort beim Unterrichten aushalf! „Er ist und war die gute Seele von Helzen“, so Barth. Für all die lobenden Worte bedankte sich Hans Gerd Steiniger: „ Sie sind schmeichelnd an mein Ohr geklungen!“ Steiniger forderte dazu auf, Dörfer mit Leben zu füllen und etwas zu tun, was nicht Geld, dafür aber Lob und Anerkennung bringt. Gefragt nach der inneren Kraft, die ihn zu so vielen Aktivitäten vorangetrieben hat, sagte der frisch gebackene Verdienstkreuzträger: „Humor war für mich immer ganz wichtig. Daraus konnte ich oft die Energie schöpfen, um Hürden zu überwinden, um für Ziele zu kämpfen, bei denen wichtige Entscheidungen, zum Nutzen der Allgemeinheit, in die Tat umgesetzt wurden!“
Bürgermeisterin Alexandra Gauß, Hans-Gerd Steiniger mit Ehefrau Marianne, Kreisdirektor Klaus Grootens und Bürgermeister Peter Koester (v.r.)
Foto: Jürgen Sommer