Gute Überlebenschancen für operierten Bussard
(js) Da konnte Manfred Schmallenbach nicht länger zuschauen, als er sah wie eine Horde Krähen auf der Weide vor seinem Wohnzimmerfenster einen jungen, offensichtlich flugunfähigen, wunderschönen weißen Bussard attackierten. Schmallenbach eilte zum „Tatort“, warf ein Tuch über den Vogel und konnte ihn so behutsam aufnehmen. Nun ging es nach Rösrath in die Greifvogelwarte, wo dem Tier geholfen werden sollte. Dort ist Dirk Sindhu für das Gelände mit einer großen Freiflug-Voliere zuständig, in der Dutzende Greifvögel das Überleben lernen und fachmännisch aufgepäppelt werden. Der Schnörringer Bussard wurde medizinisch durchgecheckt. Diagnose: Flügelbruch. Eine Düsseldorfer Tierklinik nagelte den Flügel, wie die Fachleute es nennen. Schmallenbach und sein NABU Freund Wilfried Wirths konnten den geheilten Bussard acht Wochen später wieder abholen, um ihn in seinem Revier in Schnörringen in die Freiheit zu entlassen. Die Überlebenschancen liegen durch die Wiederherstellung der Flugfähigkeit bei 100 Prozent, da die selbständige Nahrungsaufnahme in der freien Natur wieder problemlos möglich ist, erklären die NABU Leute. Das Happy End der Geschichte ist schnell erzählt: Vorsichtig aus der Transportkiste gehoben hält Manfred Schmallenbach den Vogel hoch, zählt bis drei, öffnet die Hände und der junge, wunderschön gezeichnete Vogel fliegt davon! Die Naturschützer weisen übrigens darauf hin, dass man beim Auffinden eines hilflosen Tieres den Naturschutzbund (NABU) anrufen kann. In Waldbröl ist Klaus Unger als Kontaktperson unter der Rufnummer 01 71 / 473 29 98 erreichbar.