Christel Löttgen-Köninger ist eigentlich immer noch „Burkhardts Christel“
(js) „C“ wie Chef oder „K“ wie Kneipe! Von A bis Z deklinierte Ralf- Michael Löttgen durch das komplette Alphabet und verriet zu jedem Buchstaben eine liebenswerte Besonderheit oder Marotte, die seine Mutter Christel Löttgen-Köninger als ein unverwechselbares Waldbröler Unikat auszeichnet. Der in Berlin als Geschäftsführer tätige Sohn von Waldbröls ältester Wirtin verriet, sehr zur Freude der 150 Gäste, anlässlich des 80. Geburtstages, in einer humorvollen Rede so manches Geheimnis über seine Mutter, die in der Querstraße die Gaststätte Burkhardt betreibt. Eigentlich bekannt als „Burghardts Christel“ steht sie in der vierten Generation auch heute noch, seit 52 Jahren, an sechs Tagen in der Woche hinter der Theke. Nur samstags ist Ruhetag und das schon seit 60 Jahren! Zum Geburtstag hatte sie alle Freunde, Bekannte und Gäste ins Pfarrheim eingeladen. Bei reichlich Speis und Trank traf sich, neben zahlreichen Verwandten, eine bunte Gesellschaft mit Vertretern aus der Waldbröler Politik und den Vereinen sowie den Mitgliedern ganz unterschiedlicher Stammtische und vielen Gästen aus der Bürgerschaft. Alle haben von Christel schon so manches frisch gezapfte Kölsch serviert bekommen. Ein Ständchen vom Frauenchor Frohsinn Rossenbach, der inzwischen „More Than Voices“ heißt, und dem Löttgen-Köninger lange Jahre angehörte, durfte nicht fehlen. Im Duett sangen Christiane und Peter Klein eine eigens umgedichtete Version von Schuberts „Die Forelle“. „Christel ist in Waldbröl eine nicht wegzudenkende Institution“, sagte Ulrich Domke, der in Vertretung für den verhinderten Bürgermeister Peter Koester einen Gruß der Stadt überbrachte. Bei einer herzlichen Umarmung ergänzte Domke: „Bürgermeister kamen und gingen, aber die Wirtin blieb.“ Waldbröl, das ist ein Stück von ihr – oder umgekehrt! „Auf jeden Fall hat sie das Waldbröler Telefonbuch immer dabei, wenn sie uns in Berlin besucht“, verriet Sohn Ralf-Michael schmunzelnd. Auf persönliche Geschenke zum Geburtstag verzichtete die Wirtin. Sie stellte ein Sparschwein auf und bat um eine Spende, die der Palliativstation des Kreiskrankenhauses Waldbröl zukommen wird. 2.600 Euro kamen so zusammen. Erst kürzlich spendete die Wirtin, gemeinsam mit Gitta Mettner aus der benachbarten Metzgerei, den Erlös des von beiden organisierten Querstraßenfestes, in Höhe von 1.100 Euro, ebenfalls der Palliativstation. Im kommenden Jahr feiert die Gaststätte Burkhard das 120-jährige Bestehen und die Chefin wird – so Gott will – zum Jubiläum hinter der Theke stehen, denn beim Buchstaben „K“ merkte Sohn Ralf- Michael lakonisch an: „K = Kneipe = Lebensinhalt! Punkt!“